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Eine Geschichte:
Der König Narod war im ganzen Reich für seine Launenhaftigkeit und wechselnden Stimmungen bekannt: einmal war er großzügig und verschenkte Reichtümer, kurz darauf unbarmherzig und rachsüchtig und ließ Menschen wegen der kleinsten Vergehen köpfen, anderntags war er so albern, dass keine Verhandlungen geführt werden konnten, dann wieder war er deprimiert. Der ganze Hofstaat und nicht zuletzt auch der König selbst litten unter diesem unbeherrschbaren Stimmungswandel. Schließlich rief der König alle Minister zusammen und sprach: „So kann es nicht weitergehen. Ich träumte heut Nacht von der Lösung meiner Launenhaftigkeit: einem magischen Stimmungsring. Dreht man ihn, so wird der Träger fröhlich, wieder dann wird er traurig, verliebt oder wütend - ein Ring, um die Stimmungen zu meistern. Ich brauche diesen Ring - koste er was was er will: besorgt ihn mir." Und die Boten brachen in nahe und ferne Länder auf, um nach diesem Ring zu suchen. Allerlei zauberhafte und magische Ringe konnten die Boten finden, aber der gesuchte Stimmungsring war nicht dabei. Der König wurde immer hoffnungsloser, als der letzte Bote ohne den Ring zurückkam.

Plötzlich aber stand ein Magier neben seinem Thron: „Eure Majestät: Ihr verlangtet nach einem Ring, mit dem Ihr Eure Stimmung meistern könnt? Hier ist er" Und er hielt einen funkelnden Ring mit einem großen Rubin darin hin. Der König war so fasziniert, dass er ganz vergaß zu fragen, wie der Magier in den bewachten Palast kam. „Ich muß diesen Ring haben: was immer Euer Preis ist, ich werde ihn zahlen." Der Magier antwortete: „Ich schenke ihn Euch. Aber nur unter einer Bedingung. Unter dem Rubin ist eine Botschaft verborgen. Versprecht mir, dass Ihr nur darunter schaut, wenn alles verloren ist, Ihr hilflos und verzweifelt seid und es keine Rettung mehr gibt." Der könig versprach es - er hätte für diesen Ring alles versprochen. Er steckte den Ring auf und drehte ihn, und: seine Stimmung veränderte sich. Frieden kam in das Königreich, denn alle sahen an dem Ring schon in welcher Stimmung der König war.
Doch dann wurde das Königreich von den Mongolen erobert, die alle niedermetzelten. Als das Heer geschlagen war, floh der König in die Berge, seine Leibwache wurde ermordet, sein Pferd brach vor Erschöpfung zusammen, er floh zu Fuß, bis er in eine Sackgase geriet, vor ihm der Abgrund. Er hörte die Pferde und das Kriegsgeschrei nahen. Da entsann er sich im letzten Augenblick an den Ring. In Todesangst öffnete er den Stein und las die Botschaft: „Auch das geht vorbei."

Viele Menschen fühlen sich als Opfer ihrer Gefühle und Stimmungen und identifizieren sich damit. Besonders Frauen, die meistens einen besseren Kontakt zu ihren Gefühlen haben, sind oft identifiziert mit ihrem Emotionalkörper, der meist ein emotionaler Schmerzkörper ist. Gefühle des Schmerzes (Trauer, Angst, Wut) werden meistens intensiver empfunden und werden auch eher gespeichert als Glücksgefühle, so haben neurologische Forschungen ergeben. Wenn wir dann etwas für uns Schwieriges oder Schmerzhaftes erleben, knüpfen wir ganz leicht an den emotionalen Schmerzkörper an, alte gespeicherte schmerzhafte Gefühle werden reaktiviert und wir fühlen uns als Opfer dieser Gefühle. Die Buddhisten sprechen auch von Anhaftung: der Eindruck entsteht, wir könnten nicht anders als traurig, enttäuscht, wütend etc. zu sein.

Verstärkt wurde diese Tendenz durch eine Psychotherapie, die als Antwort auf die einseitige Intellektualisierung der Psychologie, die Gefühle und ihren Ausdruck besonders betonte, wie die Körpertherapie. So glauben viele Menschen, ein Wutanfall würde sie von ihrer Wut befreien, Tränen von der Trauer erlösen und das Fühlen der eigenen Bedürftigkeit sie aus ihrer Minderwertigkeit befreien. Doch unsere eigenen Erfahrungen als Therapeuten mit vielen Hunderten von Menschen haben diese Vorstellung inzwischen als nicht haltbar erweisen lassen. Aber auch in der wissenschaftlichen Psychologie gibt es keine Beweise für diese Annahme. Vielmehr hat man bereits vor einigen Jahrzehnten nachgewiesen, dass der wiederholte Ausdruck von Wut die Wut eher noch steigert, die immer wiederholten Tränen tiefer in die Depression führen. Hier geht es also darum, schmerzhafte Emotionen im Moment ihrer Entstehung zu erkennen, zu fühlen und die Entscheidung zu treffen, sie dann aber auch bewusst loszulassen. Je bewusster wir uns unserer Gefühle sind, desto besser können wir sie händeln, d.h. brauchen sie dann auch nicht immer auszudrücken, denn manchmal zerstören sie mehr als dass sie helfen, einen selbst oder auch Beziehungen und verstärken die Identifizierung (Anhaftung) mit ihnen.

Intention:

Lernen, Einfluss auf die eigene Stimmung zu nehmen, um aus dem innern Gefängnis auszubrechen.

Übung:

Setz dir heute einen Stimmungsring auf einen Finger. Wann immer du bemerkst, dass du in einer Stimmung hängst, die dir nicht gut tut, entscheide dich, deine Stimmung zu verändern. Drehe an deinem Ring und entscheide dich für eine Stimmung, die dir gut tut.

Wenn du z.B. morgens immer im Stau stehst, aber die äußeren Umstände nicht ändern willst und z.B. nicht mit dem Zuge fahren willst, tu´ Folgendes: Frage dich, was deine Stimmung ist. Vielleicht bist du gereizt, fühlst dich ohnmächtig, hast den Eindruck die Zeit zu vertun und verharrst in dieser Stimmung. Dreh´ den Stimmungsring und werde dir bewusst, dass du selbst dich in diese Situation gebracht hast und dass die ohnmächtigen Gedanken und gereizte Stimmung dir schadet. Entscheide dich deine Stimmung zu wechseln und die kostbare Zeit im Stau kreativ zu nutzen: entscheide dich etwa ein Vokabeltraining oder Seminar auf CD zu hören, eine Atemübung zu machen oder etwas anderes, um dich selbst machtvoll und kreativ zu erleben und damit deine Stimmung zu verändern. Du musst nur über deinen Schatten und deine Gewohnheit springen.

Oder verändere deine Stimmung, indem du deine Körperhaltung und das Atemmuster veränderst. Wenn du etwa in trauriger oder depressiver Stimmung verharrst, heb´ beide Arme hoch, springe mehrmals in die Luft und atme tief durch. Oder singe oder pfeife ein witziges Lied. Du wirst erleben, dass es dir selbst lächerlich erscheint weiter in depressiver Stimmung zu verharrst. Vielleicht bemerkst du aber, dass dir die depressive Stimmung sympathischer ist als die fröhliche. Dann drehe den Ring zurück und entscheide dich 100% traurig zu sein: jammer´ und klage übertrieben, nimm die Körperhaltung und den Tonfall eines zu Tode betrübten Menschen ein. Übertreibe soviel wie möglich, aber fühle das Leid und drück´ es aus. Wenn du das wirklich tust, wirst du schon nach wenigen Minuten erleben, dass es dir reicht, das Klagen langweilig wird und du etwas Neues erleben willst. Dann ist es Zeit, den Stimmungsring wieder zu drehen.

Mantra:

Auch das geht vorbei.

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