Am 21. Juni wird Sommersonnwende gefeiert, dies ist der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Die Kelten nannten dieses Fest Alban Hevin und feierten zwölf Tage lang. Die katholische Kirche machte daraus das Fest zu Ehren des heiligen Johannes des Täufers. Das Mittsommerfest mit den traditionellen Feuern war ein Fest der Freude und des Dankes. Die Frauen brauten Starkbier mit entsprechenden Kräutern, die eine besondere berauschende und aphrodisierende Wirkung hatten. Die Feuer wurden umtanzt und übersprungen, Liebesschwüre wurden ausgesprochen. Kinder wurden über das Feuer geworfen, um sie gegen Krankheiten zu stärken. Und natürlich war viel Raum für Erotik, Lust und Leidenschaft. Noch in keltisch-schamanischer Zeit wurden diese Tänze immer rauschhafter, je später die Nacht. Die Tänzer waren von Haus aus nackt, nur umkränzt mit einem Gürtel aus Beifuß oder auch Eisenkraut, der besonders für die "Härtung des männlichen Gliedes" stand. Im Haar trugen sie Kränze aus Blumen, wie Gundermann, Eisenkraut, Jonanniskraut. Die Nacktheit war eine rituelle Nacktheit, ein heiliger Zustand, eine Verbindung zum Ursprünglichen. Die Kräuter Beifuß und Gundermann wurden genommen, weil sie die Ekstasefähigkeit und Hellsichtigkeit bei offenen und sensiblen Menschen stärkten. Die Druiden warfen Bärlapp-Sporenstaub ins Feuer, das auch als Blitzpulver oder Hexenmehl bekannt war, um aufregende Licht- und Explosionseffekte zu erzeugen.