Die Nacht des 21. Dez. auch Julnacht genannt ist die längste Nacht des Jahres. Die Sonne hat ihren tiefsten Stand erreicht; es ist der kürzeste und dunkelste Tag des Jahres. Die Dunkelheit scheint über das Licht zu triumphieren – zumindest in unseren Breitengraden. Es ist zugleich die Wende-Zeit, denn von diesem Nullpunkt aus dringt das Licht wieder tiefer in die Dunkelheit vor: die Nächte werden wieder kürzer; die Tage wieder länger.
Diese Zeit vom 21./ bzw. 24. Dez. bis zum 6. Januar war seit jeher eine besondere Zeit. Schon unsere Vorfahren vor 2000 Jahren sahen in diesen Tagen eine besondere Zeit außerhalb der Zeit: mystisch und magisch. Die „Rauhnächte bezeichnen die Zeit zwischen den Jahren – eine Niemandszeit, Übergangszeit, in der das Schicksal neu ausgehandelt wird, die Zukunft vorausgesagt wird, die Kräfte und Mächte neu gewebt und verändert werden. Alte Strukturen werden aufgebrochen, Altes hinter sich gelassen, damit Neues entstehen kann. Zeit, Bilanz zu ziehen, unser Leben zu reflektieren und neu auszurichten.