Gefühle wahrzunehmen und sie auch zum Ausdruck zu bringen gehört zu den natürlichen Fähigkeiten, die wir von Geburt an mitbekommen haben. Das in Kontakt sein mit unseren Gefühlen gehört somit zu unserer essentiellen Natur und beinhaltet einen wesentlichen Aspekt unserer Lebensqualität. Gefühle bereichern unser Leben, halten unsere Beziehungen lebendig und kommunikativ und geben uns selbst ein Gefühl von Integrität.
Viele Menschen haben jedoch im Laufe ihres Lebens diese natürliche Fähigkeit verloren.
Durch Belohnung oder durch Bestrafung haben sie schon sehr früh als Kind gelernt, nur bestimmte Gefühle zu zeigen und andere zu verstecken. Das hat sie dazu veranlasst, die eigenen Gefühle als gute und schlechte Gefühle zu bewerten und aufzuteilen. Die guten Gefühle dürfen ausgedrückt werden, die schlechten müssen verborgen bleiben. Diese Bewertung und Aufteilung von Gefühlen hat wiederum dazu geführt, dass viele Menschen nur noch sehr wenig fühlen. Sie vermeiden es grundsätzlich zu fühlen, denn sie könnten mit Gefühlen in Kontakt kommen, die sie nicht mögen, bzw. als negativ oder schlecht bewerten. Gefühle von Angst, Enttäuschung, Schmerz, Wut oder Trauer werden vermieden. Das Problem dabei ist, dass wir uns nur entscheiden können zu fühlen oder nicht zu fühlen. Denn Gefühle sind lediglich Ausdruck unserer Lebensenergie. Wenn wir uns entscheiden wieder mehr in Kontakt mit unseren Gefühlen zu kommen, braucht es die Bereitschaft, alle Gefühle fühlen zu wollen.