Freiheit und Selbstbestimmung sind menschliche Grundwerte, die auch im deutschen Grundgesetz verankert sind. Sie stehen auch für ein Lebensgefühl und sind für manche Menschen so essentiell wichtig im Leben wie Wasser und Nahrung. Doch versteht jeder darunter etwas anderes, durch gesellschaftliche Prägungen und die persönliche Sichtweise bestimmt.
Unser Institut, in dem wir seit 22 Jahren Seminare für Persönlichkeitsentwicklung leiten nennt sich LifeCreation. Eine Übersetzung dafür ist „Schöpfer des eigenen Lebens“. Zentraler Ansatz und Motivation für alle unsere Seminare ist es Menschen darin zu unterstützen nicht mehr Opfer zu sein, sondern Schöpfer des eigenen Lebens zu werden. Dazu gehören die persönliche Freiheit und die eigene Selbststimmung.
Als Psychologen sehen wir natürlich zunächst einmal jeden Mensch als Individuum mit seiner persönlichen Biografie und Prägung. Und wir zeigen Menschen auf, wo sie selbst unfrei sind, weil sie unfreiwillig und unbewusst nach bestimmten Glaubenssätzen, die sie einschränken leben. Oder aber sie sind im Ausdruck ihrer Gefühle eingeschränkt. Oder aber sie fühlen sich als Opfer ihres eigenen, stets bewertenden Verstandes. Dies sind nur einige wenige von vielen Beispielen, warum Menschen innerlich nicht frei sind.
Auch in Bezug auf die Selbstbestimmung des eigenen Lebens fühlen sich viele Menschen fremdbestimmt. Das liegt häufig daran, dass sie wenig Zugang zu ihren eigenen Wünschen, ihrer eigenen Weisheit und ihrer Bestimmung haben. Sie folgen dann gesellschaftlichen Vorgaben oder lassen sich im Leben treiben. Wer nicht selbstbestimmt lebt, tut sich schwer mit Entscheidungen und Konsequenzen dafür zu tragen.
Interessanterweise leiden Menschen an mangelnder Freiheit und fehlender Selbstbestimmung aber nicht so sehr im alltäglichen Leben oder im Beruf. In Beziehungen und Partnerschaft bekommen Menschen den intensivsten Spiegel für eigene ungeklärte Themen gespiegelt. Dort trifft es sie besonders und der Leidensdruck ist am stärksten. Um Beispiele zu nennen: wenn man sich abhängig vom Partner oder von sexueller Bestätigung fühlt ist man nicht frei. Wer sich bedürftig fühlt und sich deshalb vor dem Partner erniedrigt, fühlt sich nicht selbstbestimmt. Wer als Mann nicht frei entscheiden kann, welche Frau er ansprechen will und wie intim er werden möchte, sitzt in seinem persönlichen Gefängnis. Welche Frau in ihrer permanenten Kritik an Männern gefangen ist und sich weder verlieben noch richtig einlassen kann, ist zwar unabhängig von einem Mann, aber alles andere als frei. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass Männer wie Frauen im intimen Spiegel des anderen Geschlechts sich selbst entdecken. Fehlt dieser Spiegel, dann ist das eben auch ein Spiegel.
Wir möchten in unseren Seminaren durch Übungen, Meditationen und in intensiven Begegnungen mit sich selbst und anderen Männern wie Frauen dazu beitragen, dass Menschen sich von inneren Zwängen, Begrenzungen oder Ängsten befreien. Sie erobern so persönliche Freiheiten für sich selbst. Und Selbstbestimmung fängt bei der Kontrolle der eigenen Gedanken an und hört dort auf, wo ich Opfer meiner eigenen Gefühle oder Stimmungen bin. Auch da ist unsere Aufgabe Menschen in Kontakt mit sich selbst zu bringen, um auf die Suche nach ihrer eigenen Bestimmung zu gehen.
Innere und äußere Freiheit
Seit 22 Jahren leiten Leila und ich diese Seminare, mittlerweile mit über 20.000 Teilnehmern. Und von den meisten dieser Männer und Frauen kennen wir wichtige biografische Daten, die Lebensgeschichte und viele persönliche Details. In den Seminaren erleben wir die Menschen sehr intensiv und authentisch. Und wir können in dieser Zeit eine gesellschaftliche Entwicklung erkennen. Immer mehr Menschen erleben sich als unfreier und weniger selbstbestimmt in ihrem Leben. Viele leiden unter gesellschaftlichen Zwängen, beruflichem Druck und permanentem Stress. Immer seltener treffen wir Menschen an, die von sich behaupten: Ich lebe frei und selbstbestimmt. Und wir fragen uns natürlich auch als Therapeuten und Coaches: Woran liegt das?
Die innere Freiheit ist nicht unabhängig von der äußeren Freiheit. Und die eigene Selbstbestimmung braucht auch eine Gesellschaft, in der Menschen selbstbestimmt leben können. Die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa gibt immer weniger Raum für persönliche Freiheiten. Eine Überregulierung, immer mehr Vorschriften, Regelungen und Gesetze schränken persönliche Freiheiten ein. Staatliche Kontrollen und Zwangsmaßnahmen nehmen immer mehr zu: wir gehen in 7-Meilen-Stifeln auf einen totalen Überwachungsstaat zu. Es gibt kaum noch staatlich oder gesetzlich kontrollierte Bereiche. Das fängt in der Kindheit an: wenn ich eine Kita-Gruppe, alle in Neon-Sicherheitswesten in geordneten Zweierreihen daherlaufen sehe, dabei aufgeregt gestikulierende und gestresste Erzeherinnen, die zur Ordnung mahnen, das Ganze in einer 30er-Zone - dann weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob ich lachen, heulen oder einen Wutanfall bekommen soll. Ich habe mich für letzteres entschieden! Wenn ich die Freiheiten unserer Kindheit sehe und dies mit Kindern heute vergliche, dann tun mir viele Kinder wirklich leid. Sie werden bereits zu braven und ängstlichen Staatsbürgern erzogen. Als Jungen haben wir in verwildertem Brachland, auf dem Schrottplatz oder in Industrieruinen gespielt – man durfte sich halt nicht erwischen lassen. Das Gocart wurde mit einem Mofamotor ausgestattet und wir waren nachts im Freibad schwimmen. Es gab Orte ohne staatliche Kontrolle oder Überwachung. Natürlich habe ich mir bei alledem zahlreiche Verletzungen zugefügt, aber ich würde alles wieder genauso machen, vielleicht noch mutiger als früher. Und ich war einzig und allein dafür verantwortlich. Undenkbar heute. Man stelle sich nur die juristischen Konsequenzen all dieser Dinge vor. Persönliche Freiheit wird von der Schwangerschaft, über die Geburt und Kindheit heute massiv eingeschränkt, geregelt und staatlich überwacht. Mehr dazu in meinem letzten Buch „Bevaterung“. Nicht gegen irgendwelche Vorschriften oder Gesetze zu verstoßen ist fast schon unmöglich, wenn man kein angepasstes und todlangweiliges Leben führen will.
Unsere Teilnehmer werden im Laufe der Jahrzehnte immer ängstlicher. Am Anfang dachten wir, das seien halt viele Einzelfälle. Aber es gibt eine gesellschaftliche Entwicklung. Und bei so vielen Seminaren und Teilnehmern erlauben wir uns gesellschaftlich relevante statistische Aussagen zu machen. In Initiationen du intensiven Übungen zeigen Menschen mehr Angst als früher. Woran liegt das?
Sicherheit und Freiheit
Schon bei kleinen Kindern kann man diese beiden Pole erleben: das Bedürfnis nach Sicherheit, Geborgenheit und Fürsorge, dass durch die Mutter repräsentiert wird. Und die Suche nach Freiheit, Herausforderung und Abenteuer – repräsentiert durch den Vater. Sind Vater und Mutter beide anwesend und primäre Bezugspersonen für das Kind, so kann das Kind beide Pole in sich gut entwickeln und integrieren. Es wird auch als Erwachsener sich selbst Geborgenheit und Sicherheit geben können und aber auch mutig für die eigenen Freiheiten kämpfen und Herausforderungen im Leben suchen. Das sind gute Bedingungen, um selbstbewusst zu leben. Leider fehlt bei immer mehr Kindern der Vater und damit der mutige Freiheits-Pol. Sie werden übermuttert und „gepampert“. Ohne Herausforderungen werden sie ängstlich und extrem sicherheitsbedürftig. Das geht in den Kitas weiter, wo die Kinder malend, singend und bastelnd praktisch die gesamte Zeit und zu 98% bei Frauen indoor verbringen. Vor allem für Jungen eine Folter – ohne Raufen, Abenteuer, Natur und echte Mutproben. Sie leben wie in einer Gummizelle – und wenn sie schreien und sich dagegen wehren wird einfach ADHS diagnostiziert und sie werden mit Ritalin ruhig gestellt. Diese einseitige Erziehung geht dann in der Grundschule mit 90% weiblichem Lehrpersonal so weiter. Mit massiver staatlicher Förderung wird so bis mindestens zum 10. Lebensjahr sichergestellt, dass Kinder einseitig in einer lauwarmen, sicheren und feminin geprägten Welt aufwachsen. Alle Impulse zur Entwicklung von Eigeninitiative, Mut und persönlicher Freiheit werden ihnen aberzogen. Diese Erziehung ohne nennenswerten maskulinen Einfluss prägt nachhaltig das gesamte Leben und Lebensführung.
Im direkten Vergleich zu den 80er und 90er Jahren suchen immer mehr Menschen Sicherheit und sind bereit dafür immer mehr persönliche Freiheiten aufzugeben. Sogar die Selbstbestimmung wird geopfert in einem angepassten Leben, um nicht aufzufallen. Wer nie als Kind gelernt hat sich mutig seinen Ängsten zu stellen, sein Ding zu machen und Herausforderungen zu meistern, der lebt wie betäubt in einem sicheren Käfig.
Wer Sicherheit sucht, der fordert mehr staatliche Kontrolle, Gesetze und Regelungen. Dies ist die Suche nach der beschützenden Übermutter wie Mama Merkel, die alles regelt. Der staatliche Apparat bläht sich immer mehr auf und wir arbeiten bereits 58% unserer Zeit nur für diesen Staat und seine zahlreichen Bediensteten. Immer mehr Institutionen und immer absurdere Gesetze, die jeden Lebensbereich regeln geben Sicherheit. Wer sich der totalen staatlichen Kontrolle nicht beugt wird eingeschüchtert. Ein kleines Beispiel: unser Kinderarzt hat die Untersuchung unseres Sohnes nach 1 Jahr nicht ans Gesundheitsamt gemeldet. Daraufhin wurden meine Frau und ich bei Gericht vorgeladen, weil angeblich das Kindeswohl gefährdet wäre. Das Gericht zwingt die Eltern dann unter Androhung einer Haftstrafe das Kind durch das Jugendamt besichtigen zu lassen. Dasselbe übrigens auch bei unserm Kinderarzt und seiner Frau, die ebenfalls Kinderärztin ist: sie mussten das Attest eines anderen Arztes vorweisen, um zu belegen, dass sie ihre eigenen Kinder nicht misshandeln. Es wäre ein leichtes, ein Buch mit staatlichen Kontrollen und Zwangsmaßnahmen zu füllen, die es vor 20 Jahren noch nicht gab. Und bei denen jeder vor 20 Jahren gesagt hätte: mit mir nicht!
Die persönliche Freiheit sind immer mehr Menschen bereit zu opfern, um vermeintliche Sicherheit zu bekommen. Und Angst wird von der Geburt an („lebensgefährliche“ Hausgeburten!) von staatlicher Seite geschürt, denn wer keine Angst hat ist: FREI!
Massenmedien, Politiker, internationale Konzerne und Hochfinanz leben von der Angst der Menschen, die geschickt immer wieder neu erzeugt wird. Und ängstliche Menschen sind bereit persönliche Freiheiten für vermeintlichen Schutz zu opfern.
Alle großen Parteien wollen ausnahmslos mehr Staat, mehr Gesetzte, mehr Vorschriften und mehr Überwachung. Man kann wie ein Gefangener nur die Art der Freiheitsberaubung auswählen.
Frage dich selbst: wie ist dein Pendel zwischen Sicherheitsbedürfnis und Freiheit? Was bedeutet es für dich selbstbestimmt zu leben? Willst du für jeden Lebensbereich Gesetze, die von staatlicher Seite dein Leben und deine Beziehungen regeln?
Leider gibt es KEINE PARTEI, die den aufgeblähten Staatsapparat deutlich reduzieren oder gar abschaffen will – das würde ja auch für die Politiker bedeuten die eigene Karriere zu gefährden. Und freie und selbstbestimmte Menschen sind definitiv schlecht kontrollierbar, mit ihnen kann man keinen Staat machen. Denn sie sterben lieber für ihre Freiheit als sich für die vermeintliche Sicherheit in einen Käfig sperren zu lassen.
Aus meiner Sicht gehen wir mit allen großen Parteien auf eine Zerstörung dieses Planeten zu – inklusive essentieller menschlicher, humanitärer und kultureller Werte.
Wer sich abseits der Massenmedien mit ihrem Ablenkungs-Geschwätz und Polit-Propaganda informiert weiß, dass das Leben für unsere Kinder sehr schwer werden wird: die natürlichen Ressourcen auf diesem Planeten werden immer schneller zerstört, das Finanzsystem wird immer ungerechter und erzeugt immer mehr Armut und immer mehr Superreiche. Wir gehen in eine komplett geregelte und digital überwachte Gesellschaft über, die immer weniger Raum für persönliche Freiheit lässt.
Eine Anekdote: in den 80er Jahren sind wir auf die Straße gegangen und haben gegen den digitalen Personalausweis demonstriert, seit neuestem können aufgrund eines harmlosen Verdachts Smartphones und Computer mit ihren Kameras und Mikrofonen durch Staatstrojaner überwacht werden, ohne dass derjenige etwas bemerkt.
Falls du also bei der Bundestagswahl wählst, dann frage dich: was machen die Politiker, denen du deine Stimme gibst aus diesem Planeten und dieser Gesellschaft für deine Kinder und Enkel. Was wird deine Ausrede sein, um dich aus der Verantwortung zu ziehen, wenn Kinder oder Enkel dir einmal unangenehme Fragen zu diesen Themen stellen werden?
Ein persönlicher Satz zur Anmerkung: Wir helfen Menschen in einigen Seminaren ihre Lebensvision und Mission in der Welt zu finden und ihr Leben danach zu gestalten. Ich selbst arbeite seit ich 25 bin an der Umsetzung meiner Lebensvision. Diese lebe ich und mein Leben spiegelt zu 95% meine Vision und Berufung wider – kleine Veränderungen oder Neues muss es natürlich immer auch geben. Damit bin ich absolut zufrieden und glücklich. Ich habe aber eine wesentlich größere Vision: durch meine Arbeit einen gesellschaftlichen Einfluss zu nehmen, damit mehr Männer und auch Frauen (angst-)frei und selbstbestimmt leben. Und diese Vision ist bislang höchstens zu 5% umgesetzt. Mit jedem Menschen, dem wir durch unsere Seminare bewusster, freier und glücklicher machen tragen wir dazu bei. Aber 20.000 sind zu wenig für einen echten gesellschaftlich relevanten Impuls. Und die Zeit läuft davon...