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Diese Übung ist ein Auszug aus unserem neuen Buch „Zueinander finden - Wege zu einer befreiten Partnerschaft". Sie kann leicht im Alltag angewandt werden und dient dazu das Verständnis füreinander und die Herzverbindung mit dem Partner zu stärken.
ZueinanderfindenWas ist kennzeichnend für ein frisch verliebtes Paar? Sie reden viel miteinander, unterhalten sich angeregt, erzählen und hören sich aufmerksam und interessiert zu. Denn beide wollen alles über den anderen erfahren und sind neugierig auf die Geschichten und die Erfahrungen des anderen. Sie diskutieren, philosophieren und setzen sich auch intellektuell mit interessanten gesellschaftlichen, künstlerischen oder sozialen Themen auseinander. Bei einer anstehenden Entscheidung fragen sie explizit nach der Meinung des anderen und beziehen diese mit ein. Dadurch wird jede Begegnung interessant, jeder Austausch ist spannend und lebendig sowie auch intellektuell anspruchsvoll. Im Beziehungs- und besonders Familienalltag verändert sich jedoch die gesamte Kommunikation. Sie reduziert sich meist im Laufe der Jahre nur noch auf wenige Worte, die sich auf praktische Themen und Absprachen beschränken. Es ist nicht mehr genügend Zeit und Raum, etwas ganz persönliches von sich mitzuteilen, keine Muße, die einlädt, von dem zu erzählen, was einen innerlich bewegt. Auch das Interesse vom anderen zu hören lässt nach. Man meint ja auch, bereits alles vom anderen zu wissen und ihn gut zu kennen. Und manche Geschichten hat man schon so oft gehört, dass man ihrer sogar überdrüssig ist.

Alle kennen das Bild des Ehepaares, das sich im Restaurant am Tisch gegenüber sitzt und sich anschweigt. Es ist wahrscheinlich gar nicht mal der fehlende Raum und die nicht vorhandene Zeit, die es an intensiven Gesprächen und persönlichem Austausch mangeln lässt. Vielmehr scheint die Bereitschaft, dem anderen unvoreingenommen zuzuhören und auch von sich zu erzählen gesenkt, da es dafür keine Notwendigkeit mehr gibt, weil man meint, schon alles vom anderen zu kennen. Manche Paare meiden aber auch persönlichere Gespräche, weil diese immer wieder zu ermüdenden Diskussionen führen, die das Unverständnis über den anderen und Missverständnisse zwischen ihnen verstärken. Sie befürchten Streit und miese Stimmung, wenn dann im hitzigen Gefecht der Worte alte Emotionen oder gärende Konflikte aktiviert werden. Da sie nicht wissen damit umzugehen, meiden sie lieber allzu persönliche oder brisante Themen und verfallen in eine stereotype Kommunikation. Diese Art der Kommunikation ist sehr kopflastig, da immer wieder dieselben Argumente hervorgekramt werden. Es fehlt die Aufmerksamkeit, vielleicht aber auch das Unvermögen, dem anderen wirklich zuzuhören und zu verstehen, was sich hinter seinen Worten verbirgt. Dafür ist man dann viel zu sehr mit den eigenen Gedanken und Widerreden beschäftigt als dass man offen wäre für die Botschaft des Partners. In der Eheberatung erlebe ich, Leila Bust mich daher oftmals als reine Übersetzerin, die versucht die Botschaft hinter den Worten zu verstehen und dem Partner zu vermitteln. Paare, die ihre Liebe lebendig halten wollen, benötigen aber einen regelmäßigen Austausch, bei dem sie sich authentisch zeigen können und dem Partner offenbaren. Sie brauchen einen ungestörten Raum, in dem sich die Gespräche entfalten können und sie die Muße haben, auch ihr Herz zu öffnen und sich mit ihren Empfindungen zu zeigen. Sie brauchen dafür keinen Therapeuten, jedoch ist ein Setting, wie es in der Beratung oder Therapie vorgegeben ist eine Hilfe.

Dafür benötigen Sie als erstes ein verabredetes Date, an das sich auch beide halten, sowie einen sicheren Rahmen, in dem sie unter bestimmten Regeln miteinander sprechen und sich gegenseitig zuhören.
Die wirkungsvolle Übung dauert ca. 20 bis 30 Minuten. Das Paar verabredet sich miteinander zu einem verbindlichen Zeitpunkt an einem ruhigen Platz. Dieser sollte kein Ort sein, an dem man sich üblicherweise miteinander aufhält, wie etwa der Küchentisch oder das Bett. Im Idealfall ist es ein ungestörter Platz in der Natur oder ein Meditationsraum, es reichen aber auch zwei Sessel, die in einer Ecke des Wohnzimmers arrangiert werden. Es sollte sichergestellt werden, dass man ungestört ist in Bezug auf andere Menschen und Telefon.

Übung: Herz-zu-Herz Kommunikation
Diese Übung hilft mehr Verständnis und Einfühlung für den Partner zu entwickeln und die Herzverbindung der Partner miteinander zu stärken. Sie unterstützt in einer Konfliktsituation dabei die Beweggründe des anderen zu verstehen, um nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen.

Setzen Sie sich voreinander hin. Schließen Sie zu Beginn die Augen und atmen Sie ruhig in ihren Herzbereich. Vergegenwärtigen Sie sich, dass Sie jetzt Zeit mit dem Menschen verbringen, den Sie am meisten lieben – egal was vielleicht aktuell zwischen Ihnen steht.
Nach einigen Minuten öffnen Sie wieder die Augen und begrüßen sich einander mit einem rituellen Gruß, der Ihre gegenseitige Achtung und Aufmerksamkeit ausdrückt.
Das kann etwa das Namasté aus dem indischen Kulturraum sein, bei dem beide Hände vor dem Herzen zusammen gelegt werden und man sich voreinander verbeugt. Damit beginnt dieses kleine Ritual.
Nun beginnt ein Partner von sich selbst zu erzählen, der andere hört nur zu. Vermeiden Sie dabei Aussagen über den anderen oder gar Beschuldigungen, sondern erzählen Sie von Ihrem eigenen Erleben, Gedanken oder Gefühlen.
Die Themen sind dabei frei wählbar: Sie können sich dabei auf Ihren Partner beziehen, den Kontakt, den Sie miteinander haben, Ihre Sexualität oder auch konkrete Begebenheiten. Erzählen Sie von dem, was Ihnen am Herzen liegt und Sie innerlich bewegt. Vereinbaren Sie dafür 5 oder 7 Minuten. Der andere hört einfach nur zu, ohne sich dabei Antworten, Rechtfertigungen oder Entgegnungen zu überlegen. Atmen Sie beim Zuhören weiter tiefer als sonst in den Herzbereich und versuchen Sie aufrichtig zu verstehen und mitzufühlen, wie es Ihrem Partner geht. Vermeiden Sie Gedanken sich schuldig oder verantwortlich zu fühlen, suchen Sie nicht nach Lösungen, während der andere noch erzählt und fühlen Sie sich nicht verpflichtet Hilfe anzubieten. Hören Sie nur zu.
Danach verbeugen Sie sich wieder als eine Geste des Dankes und des Respektes voreinander und schließen kurz die Augen.
Dann ist der andere an der Reihe und erzählt von sich, während der Gegenüber wiederum nur zuhört. Achten Sie darauf, dass Sie beide möglichst die gleiche Redezeit einhalten, auch wenn einer sehr redselig ist und der andere ehe mundfaul.
Reden Sie immer im Wechsel. Die Redezeit ist dabei für jeden 5-7 min oder auch länger, wenn Sie das wünschen. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht gegenseitig ins Wort fallen oder Ihren eigenen Gedanken nachhängen.
Beenden Sie die Übung nach der vereinbarten Zeit oder wenn Sie das Gefühl haben, es ist alles gesagt.
Schließen Sie mit dem Namasté die Übung ab und fühlen Sie sich frei, dann wieder Ihren eigenen Beschäftigungen nachzugehen.
Sehr wichtig ist es hierbei die Struktur einzuhalten und keine Diskussion anzufangen. Der Partner braucht und sollte auch nicht auf die Punkte des anderen eingehen. Wenn er sich angegriffen fühlt, kann er dies mitteilen, sollte sich aber weder verteidigen, noch erklären oder rechtfertigen. Jeder erzählt einfach nur von seinem eigenen Erleben und dann wird die Übung mit einem Namasté beendet.
Wenn es danach etwas konkret zu klären gibt zwischen Ihnen, stehen Sie nach Beendigung der Übung auf und reden an einem anderen Ort miteinander, selbst wenn dies nur das zwei Meter entfernte Sofa ist.
Wenn Sie diese Herz-zu-Herz-Gespräche regelmäßig miteinander durchführen werden Sie bemerken wie das Verständnis und die Liebe für den anderen zunehmen und mögliche Konflikte sich verändern werden.

 

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