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Auf den ersten Blick scheint es, dass wir mit unserer „Philosophie“ der Polarisierung der Geschlechter die Kluft und Missverständnisse zwischen Männern und Frauen nur noch vergrößern. Das fragen Bjørn auch immer wieder die Journalisten, mit denen er Interviews zu seinem Buch geführt hat, wenn sie von den Männer- und Frauenseminaren hören. Hier stärkt Bjørn die Männer darin, maskuliner und härter zu werden, Leila stärkt die Frauen in ihrer Weiblichkeit und Weichheit. Wie soll das zusammen passen?

Wir sind indoktriniert durch Feminismus und das demokratische Modell. Beides hat im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontext seine Berechtigung. Aber auf der Beziehungsebene zwischen Mann und Frau ist das androgyne Menschenbild nicht sehr förderlich; Liebes-Beziehungen funktionieren nicht nach demokratischen Gesichtspunkten. Zuviel Harmonie und Gleichheit tötet die Leidenschaft, die Anziehung und letztlich auch den Respekt. In politischen oder Business-Verhandlungen mag es sinnvoll sein, wenn sich die Partner mit einem Kompromiss in der Mitte treffen, in der Erotik aber nicht. Hier gilt: Polaritäten ziehen sich an – wie beim Magnet. Erst das Zusammenspiel der Polaren Kräfte ermöglicht Bewegugn, Dynamik und Entwicklung ( Sonne + Mond; Tag und Nacht bewirken den Wechsel der Gezeiten und die Entwicklung in der Natur). Das gilt auch für die Erotik: männlich und weiblich, hart und weich, führend und folgend, dominant und devot, heiß und kalt. Das ist das Rezept, um eine prickelnde und lebendige Erotik auch im (Beziehungs-) Alltag zu leben.

Leider sind die meisten Paare weit davon entfernt. Trotz Verständnis, Liebe und gemeinsames „Funktionieren“ im Alltag sieht es oft traurig aus, was die Sexualität angeht. Erotik scheint nicht kompatibel mit Liebe. Viele denken, dass man in der Liebe sich angleichen sollte. Man sucht das Gemeinsame auf Kosten der Verschiedenheit. Besonders bei Frauen ist die Tendenz zu beobachten, dass sie ihren Mann anpassen wollen. (Der Erziehungsauftrag, der für die Kinder angenommen wird, wird hierbei auch auf den Mann übertragen). Er soll so denken, fühlen und sich Verhalten wie sie. Doch Gleichmacherei führt zu tödlicher Langeweile oder zu Kampf: Wenn beide Beziehungspartner in ihrer yang Energie (männliche, kämpferische Energie)aufeinander treffen entsteht zuviel Spannkraft, zuviel Reibung und Aggression, was zu Machtkampf und Trennung führt. Wenn beide ihre Yin-Energie leben ist zu wenig Spannkraft in der Beziehung: die Beziehung wird, schlaff, langweilig, uninteressant. Die Liebesbeziehung und Sexualität lebt von polaren Kräften, die erst Bewegung und Entwicklung bringen. Selbst lesbische und homosexuelle Beziehungen leben von dieser Dynamik, sodass immer einer eher die männliche, der andere den weiblichen Pol lebt.

Das Problem, das heterosexuelle Liebesbeziehungen damit haben, ist, das die inhärent weibliche Energie von Frauen und die inhärent männliche Energie von Männern bei sich selbst abgelehnt wird und die gegengeschlechtliche Energie entwickelt und kultiviert wird, was zu vielen Mißverständnissen führt. Ein Grund dafür ist sicherlich in der kollektiven Geschichte des eigenen Geschlechtes zu suchen, die für die Frauen eine Geschichte von Ohnmacht und Opfersein war, weshalb "Weiblichkeit" abgelehnt wird und für die Männer eine Geschichte von Dominanz und Machtmißbrauch, weshalb sie von den Männern abgelehnt wird.

So geht es in unseren Männer- und Frauenseminaren darum, sich mit der eigengeschlechtlichen kollektiven Geschichte und ihren degradierten Rollen und Werten zu versöhnen sowie sich konkret mit der eigenen Mutter und dem Vater auszusöhnen, um die eigene Weiblichkeit und Männlichkeit von ganzem Herzen bejahen und leben zu können. So unterstützt Bjørn die Männer mit knackigen und effektiven Massnahmen ihren Mann zu stehen und bei Dramen und Konflikten nicht gleich den Schwanz einzuziehen. Leila trainiert mit den Frauen aus der maskulinen Dominanz und Kontrolle, die im Alltag und Job oft gebraucht wird im Kontakt mit dem Partner wieder auszusteigen, um zu vertrauen und sich fallen zu lassen. Damit wirken wir der gesellschaftlich verbreiteten Tendenz entgegen, bei der Männer verweichlichen und Frauen verhärten. Das Konzept funktioniert hervorragend: wenn Männer und Frauen sich nach einiger Zeit bei Bjørn bzw. Leila wiedertreffen funkt es beachtlich. Paare berichten häufig, dass sie teils 20-30 Jahre nicht mehr so guten Sex hatten und sich neu verliebt haben. Ich, Bjørn, bin Pragmatiker – die Ergebnisse zählen – und die sind selbst bei relativ hoffnungslosen Fällen manchmal beeindruckend, das es mich selbst überrascht.

Persönlicher Einsatz

Aber der persönliche Einsatz und Bereitschaft zur persönlichen Veränderung und Entwicklung ist entscheidend. Das fängt mit dem eigenen Selbstbild an und Werten, an denen man festhängt. Männer müssen weit aus ihrer Komfortzone heraus und extreme Grenzerfahrungen machen, Dinge, die sie ablehnen oder sich niemals zugetraut hätten. Sie müssen den antrainierten „Nice Guy“ töten. Nur dann sind sie in der Lage sich aus der emotionalen Abhängigkeit von Frauen zu befreien, in der sich die meisten Männer befinden. Nur so können sie wieder den Respekt der Frau(en) zurückgewinnen, den sie oft seit vielen Jahren verloren haben.

Für die Frauen gilt das genaue Gegenteil: sie lernen bei Leila die weiblichen Qualitäten wiederzuentdecken und ihnen zu vertrauen. Weiblichkeit hat mit Berührbarkeit, Empfänglichkeit, Vertrauen, Hingabe und Harmonisierung zu tun. Viele Frauen fühlen sich ausgebrannt, weil sie den ganzen Tag männliche Qualitäten leben: sie arbeiten genau so hart wie Männer und müssen darüber hinaus noch Haushalt und Kindererziehung regeln, kontrollieren und führen. Dabei dominiert ihre harte, kämpferische und kontrollierte Seite und ihre Weiblichkeit wird vernachlässigt. Körperliche Verhärtungen, Verspannungen, Burnout und Krankheiten sind die körperlichen Symptome dieser ungesunden Entwicklung. Dabei  bedeutet feminin zu sein sich begeistern zu können und führen zu lassen.

Jeder, der Standardtanz schon mal gelernt hat, weiß, dass das Gelingen und damit die Freude am Tanzen dadurch gewährleistet wird, dass der Mann ganz klar führt und die Frau sich führen lässt. Die Frau kann dabei ihre Kreativität und Macht gerade entfalten, wenn der Mann die Führung hat. Beide Rollen sind gleich-gewichtig dabei. Sie sind einfach nur verschieden. Und jeder, der bereits getanzt hat, weiß, dass Chaos, Mißlingen und Frustration vorprogrammiert ist, wenn beide versuchen zu führen oder beide Führung ablehnen. So bietet uns gerade der klassische Paartanz ein Beispiel dafür unter welchen Bedingungen Liebesbeziehungen gelingen können. Es ist nicht von ungefähr, dass viele Paare das gemeinsame Tanzen wieder aufgeben, weil sie die "klassischen Rollen" dafür nicht einnehmen wollen und das gemeinsame Unternehmen Tanz im Desaster endet, obwohl es eigentlich der Paarbeziehung dienen sollte.

Männlichkeit und Weiblichkeit trainieren

Spezielle Seminare und Trainings, in den Männlichkeit und Weiblichkeit trainiert wird sind natürlich das Herzenskrieger- Männertraining sowie das Dakini - Frauentraining. Und natürlich unser Jahrestraining für Persönlichkeitsentwicklung, wo wir immer wieder Männer- und Frauentrennung haben und die Geschlechter dann wieder zusammen führen. Mit Klarheit und Humor, oft auch Provokant sehen wir unsere Aufgabe darin ,Männer und Frauen in der Liebe wieder mehr zusammen zu bringen.