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Dieses Kapitel schließt direkt an das Vorangegangene an.

Wir alle streben danach glücklich zu sein. Dieses Glück suchen wir jedoch meistens in äußeren Dingen und machen es auch an äußerem Erleben fest. Das bedeutet, dass wir dann glücklich sind, wenn es im Leben so läuft, wie wir es uns vorstellen. Das bewerten wir positiv, denn wir fühlen uns indem was wir wollen und denken bestätigt und diese Bestätigung macht uns glücklich.

Äußeres Glück ist begrenzt

Dieses Glück ist jedoch begrenzt, da es an unsere begrenzte Persönlichkeit oder Ego, d.h. an unsere Vorstellungen, Bewertungen und Gefühle gebunden ist. Diese Art von Glück kommt und geht. Denn das Leben funktioniert nicht immer so, wie wir es uns vorstellen. Jeder macht Erfahrungen der Verunsicherung, wenn es nicht so läuft, wie wir uns vorstellen, wenn Menschen (und insbesondere Liebespartner) nicht in der von uns erwarteten Weise handeln, wenn Dinge in unserem Leben passieren, bei denen wir uns ohnmächtig und als Opfer fühlen. In solchen Situationen fühlen wir uns dann unglücklich oder wütend oder gar verzweifelt. Wir hadern oder grollen mit den Menschen, den widerwärtigen Ereignissen oder mit dem Leben (dem lieben Gott) an sich. Dann tritt der innere Frieden immer mehr zurück und zum Vorschein kommen Anspannung und Stress, die uns vereinnahmen. Da wir das Verhalten von Menschen oder bestimmte Ereignisse jedoch nur bedingt verändern können ist das der Zeitpunkt, wo wir uns selbst, unserem Innern zuwenden müssen, um unsere innere Mitte und den damit verbundenen Frieden wiederzufinden. Es ist dieser Raum des Inneren Gewahrseins, in dem wir anhaltendes Glück finden können. Dieses Glück hat eine etwas andere Qualität als das Glück, dass wir im Außen suchen. Frieden entsteht, wenn ich meine Beurteilungen und Vorstellungen über bestimmte Menschen oder Ereignisse aufgebe und Ja sage zu dem, was gegenwärtig ist.

Die Dualität anerkennen

Unsere Persönlichkeit unterliegt dem Phänomen von Anziehung und Abstoßung, Sympathie und Antipathie und unsere Bewertungen teilen alles in positiv und negativ. Unsere Persönlichkeit unterliegt der Dualität - und damit der Trennung. Nicht dass das grundsätzlich schlecht wäre. Wir benötigen immer auch Trennung und die Fähigkeit zu bewerten, um in dieser Welt handlungsfähig zu sein. Das wird leider in esoterischen sowie spirituellen Lehren meistens übersehen. So benötigen wir unsere Vorstellungen um Ziele zu entwickeln und entsprechend zu handeln. Meinungen und Bewertungen benötigen wir um zu entscheiden und entsprechend aktiv zu werden. Nur wenn uns diese Fähigkeiten im Wege stehen, uns unseren inneren Frieden und Balance nehmen oder uns von Menschen getrennt halten, ist es Zeit zu unserer Mitte zurückzukehren. Wichtig erscheint uns dabei die Fähigkeit der Unterscheidung. Wann bin ich gefragt zu bewerten und dann auch entsprechend zu entscheiden und zu handeln und wann ist es wichtig für mein "Seelenheil", den inneren Frieden zu finden und Hader und Abwehr aufzugeben.

Frieden entsteht, wenn wir die Dualität und Trennung in unserem Innern überwinden

Frieden entsteht erst einmal, wenn wir die Dualität und Trennung in uns überwinden durch das vorbehaltlose Ja zu dem, was ist, zum gegenwärtigen Augenblick. Frieden kann von daher nur jemand entwickeln, der davon überzeugt ist, dass auch Begrenzungen und Unglück, wie Krankheit, Trennung und Verluste zum Ganzen dazugehören, d.h. in irgendeiner Weise Sinn machen, auch wenn ich das gerade gar nicht verstehen kann. Nur wenn ich in solchen Momenten genug vertraue und eine entsprechende Sichtweise einnehme, kann ich aus solch „negativ bewerteten" Ereignissen mit großem persönlichem und spirituellem Wachstum und Gewinn hervorgehen. Ansonsten werden mir solche Ereignisse, die immer wieder geschehen, zum Unglück gereichen, in dem Sinne, dass ich Groll, Hass und Unmut letztendlich gegen das Leben selbst ansammle. Die Entwicklung von Frieden geschieht somit in Zeiten des Unfriedens, des Haderns. Letztendlich bedeutet die Entwicklung von Frieden die Überwindung jedes dualistischen trennenden Denkens. So ist der Segensspruch der Buddhisten zu verstehen, den wir als Ausrichtung an dieser Stelle nehmen:

„Mögen alle Wesen Glück erleben und die Ursachen von Glück.
Mögen alle frei sein von Leiden und den Ursachen von Leiden.
Mögen alle in der großen Glückseligkeit verweilen,
frei von Hass ( abstoßen - Antipathie), Gier (begehren - Sympathie) und Urteil (Beurteilungen von positiv und negativ)."

Intention:

den Hader und Groll aufgeben; Frieden in dir finden

Übung:

Wann immer du ein Gefühl von Hader oder Groll in dir wahrnimmst, identifiziere dich nicht damit. Gib den Gedanken auf, dass dein Groll berechtigt ist. Versöhne dich sofort in dem Moment mit dem Menschen oder der Situation, die dich hadern lässt. Sag ja zudem, was gerade ist.
Mach dir bewusst: du kannst Recht haben oder Frieden. Beides geht nicht. Entscheide dich für den Frieden und gib den Groll auf.

Mantra:

Ich suche den Frieden in mir - und lasse den Hader und Groll los.