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Vision einer neuen Männlichkeit

Ich schreibe zur Zeit an einem neuen Buch, das im Herbst erscheinen wird. Es reflektiert und wertet die Erfahrungen der Männerrunden und Herzenskrieger-Seminare der letzten Jahre aus, um sie einer breiteren Öffentlichkeit zu Verfügung zu stellen. Neugierig? Hier eine Einleitung:

Als erstes für Sie als Mann: dies ist nicht einer von den vielen Beziehungs- und Sexratgebern, in denen Männern lernen sollen verständnisvoller und einfühlsamer zu sein und 127 Regeln beachten sollen, wie sie besser auf Frauen eingehen können.

In diesem Buch erwartet Sie das genaue Gegenteil: nämlich wie Sie in Ihrer Männlichkeit gestärkt werden anstatt sie immer noch weiter zu unterdrücken. Sie erfahren, wie Sie als Mann autonomer, emotional und sexuell unabhängiger von Frauen werden und wie Sie mit Ihre Aggressionen leben können anstatt diese permanent zu unterdrücken. Das Buch entwickelt eine Neubewertung von meist abgelehnter Aggression als einen Grundfaktor männlicher Identität und Entwicklung. Sie erfahren, wie Sie ihr aggressives Potenzial und Ihre Fähigkeiten sich abzugrenzen in konstruktiver Form leben können: in verschiedenen Lebensbereichen: Beruf, Freundschaften, Partnerschaft und im Sex. Anders als der klassische Macho aber mit Intelligenz und ohne gewalttätig zu sein.

Viele Männerbücher versuchen Männern ihr Bestes auszureden und wegzunehmen: ihre Aggression, ihren Biss und Schärfe, ihre Fähigkeit Nein zu sagen und Führung zu übernehmen. Sie wollen aus Männern angepasste und geschlechtsneutrale Frauenversteher machen, anstatt das Rückrat der Männlichkeit zu stärken.

Ich werte in diesem Buch meine mittlerweile 20-jährige Tätigkeit als Seminarleiter für Persönlichkeitsentwicklung und Beziehungstrainings sowie als Paartherapeut und Coach aus, in der ich über 3000 Menschen länger begleitet habe.

Die Erfahrung ist immer wieder, dass Männer sich verstärkt Dinge von Frauen bieten und sich dominieren lassen, die keine Frau von ihrem Partner akzeptieren würden Männer fühlen sich in zunehmendem Masse von Frauen emotional abhängig und werden in der Partnerschaft zum Sohn, die Frau zur Mutter. Sie lassen es zu, dass die Frau öffentlich an ihnen herumnörgelt und sie runtermacht und verlieren sich in den Gefühlen und Dramen ihrer Frau. Sie bemühen sich nett, verständnisvoll und einfühlsam zu sein und verlieren sich als Mann immer mehr. Kaum ein Mann würde das öffentlich zugeben, aber es ist mittlerweile mehr als offensichtlich, dass in den meisten Beziehungen eine Rollentausch stattgefunden hat und sie Frauen die Hosen anhat. Der Feminismus zeigt seine Wirkung: Frauen werden in ihrer Unabhängigkeit gefördert und Männer werden immer abhängiger. Sie beginnen sich sogar für ihre Männlichkeit zu schämen: für ihre Lust, für ihre Aggressionen und wenn sie mal laut werden und Nein sagen, wenn sie provokant sind und Mut beweisen.

Nach meiner Erfahrung in Paarberatung und Beziehungsseminaren kommen Männer und Frauen emotional und sexuell besser miteinander klar, wenn der männliche Pol beim Mann und der weibliche Pol bei der Frau gestärkt wird. Der gesellschaftlich übliche Ansatz - vor allem in Therapie und Selbsterfahrung - versucht beide zu androgynen, geschlechtsneutralen Wesen zu machen: Männer bemühen sich bessere Frauen zu sein und Frauen darum ihren Mann zu stehen. Natürlich wird alles friedlicher, ruhiger, harmonischer und: langweiliger.

Paare wundern sich, dass keine erotische Spannung mehr da ist, keine Lust auf Sex oder Mann und Frau nur noch kuscheln. Erotik und Sexualität leben von den entgegengesetzten Polen von Männlichkeit und Weiblichkeit und der Spannung dazwischen. Wird jede Spannung vermieden oder sofort entladen ist viel Harmonie da, aber da Paar ist dann wie zwei Geschwister miteinander.

Dieses Buch ist für Männer gedacht, die sich ihren Abenteuergeist und Freiheitsdrang noch nicht haben ausreden lassen. Es unterstützt Männer darin ihre Aggressionen und ihre Sexualität zu bejahen und in positiver Weise in ihrem Leben umzusetzen. Es will eine Anleitung geben, wie Männer emotionale Unabhängigkeit von Frauen, innere Stärke und Freude am Mannsein (wieder-)entdecken können. Dazu braucht es den Zugang zum inneren Krieger und zum eigenen Herzen, das viele Männer aus Angst oder durch Verletzung verschlossen haben. Ich möchte mit diesem Buch eine Vision neuer, kraftvoller und positiver Männlichkeit aufzeigen: den Herzenskrieger.